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Verteilung von Zuchtstoff in den Vereinen

Zur ersten Arbeitstagung zum Gemeinschaftsprojekt „VR 2033“ im März 2023, in Veitshöchheim hörten wir von Dr. Ralph Büchler: „die Züchter haben Ihre Hausaufgaben gemacht!“

Mittlerweile gibt es Königinnen, die recht gut mit der Varroamilbe zurechtkommen. Die Völker sind sanftmütig, vital und ertragreich. Es macht einfach Spaß mit diesen Völkern zu arbeiten!

Jetzt gilt es, diese Genetik in die breite Imkerschaft zu verteilen. Eine Aufgabe für die regionalen Vereine. Vereine wie den unseren - Imkerverein 1886 Karlstadt und Umgebung e.V. Seit 3 Jahren kaufen wir gekörte Völker bzw. Königinnen von Züchtern der AGT. Unsere Vereinsmitglieder nutzen zunehmend die Gelegenheit, von diesem Zuchtstoff umzularven. Besonders nachdem Sie vergleichend die Völker an unserem Lehrbienenstand erlebt haben.

Zur Aufzucht von Königinnen wenden wir ein einfaches Verfahren an, dass selbst für kleine Imkereien mit 2-3 Völkern geeignet ist.

Zu den festgelegten Terminen treffen wir uns jeweils um 13 Uhr an unserem Lehrbienenstand zum Umlarven. Vorbereitend hat jeder Interessent am späten Vormittag 2 Waben mit offener Brut - idealerweise jüngste Larven - über das Absperrgitter, in den Honigraum gehängt. Direkt über das Brutnest! Dabei muss nicht mal die Königin gesucht werden. Einfach alle Bienen abstoßen und hoch hängen. Im Brutraum werden die verbleibenden Waben zusammengeschoben und links und rechts Mittelwände ergänzt. Die 2 überzähligen Honigwaben werden anderen Völker zugehängt oder später als Futterwaben genutzt.

Nach dem Mittagessen geht es zum Lehrbienenstand. Umgelarvt wird in Nicot-Weiselnäpfchen. Die Näpfchen wurden vorher präpariert! Auf die Rückseite wurde mit Heißkleber eine Büroklammer geklebt. Nach dem Umlarven fährt der Imker wieder an seinen Heimatstand.

Inzwischen hat die offene Brut über dem Absperrgitter Ammenbienen angezogen. Der Abstand zur Königin bewirkt ihre Bereitschaft, den Zuchtstoff anzunehmen.

In die mittlere Wabengasse der beiden Brutwaben werden nun die Nicot-Näpfchen mittels der Büroklammer gesteckt. Auf jede Wabe kommen 2 Stück, direkt in den Bereich mit jüngster Brut. Einfach reinstecken! Beute schließen und fertig! Nach der Verdeckelung der Weiselzellen nach 5 Tagen werden in gewohnter Weise Ableger gebildet. Jede Brutwabe mit fertiger Weiselzelle wird zwischen eine Futterwabe und eine Mittelwand gehängt.

In unserem Verein gehen die wenigsten ImkerInnen auf Belegstelle, dies ist auch nicht zwingend notwendig. Wichtig und wünschenswert ist die Verteilung des Zuchtstoffes!

Das beschriebene Verfahren ist nachzulesen im Buch „Der Wochenend-Imker“ von Dr. Karl Weiß.

Es kommt durchaus vor, dass die Annahme nicht wie gewünscht erfolgt. Aber bei dem geringen Aufwand kann man einfach einen weiteren Umlarvtermin nutzen. Ab diesem Jahr unterhalten wir am Lehrbienenstand zwei Völker im Verfahren „Dauerzucht im Honigraum, im weiselrichtigen Volk“. So können wir auch fortlaufend angeblasene Weiselzellen abgeben. So erhöhen wir die Annahmequote der Zellen und hoffentlich auch die Quote der Zuchtstoffabgabe.

Imkerliche Grüße Heiko Ebermann IV 1886 Karlstadt und Umgebung e.V., (1. Vorstand) und AGT Mitglied.
heiko.ebermann@imkerverein-karlstadt.de

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