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Toleranzbelegstellen

Im Namen der AGT werden verschiedene Toleranzbelegstellen betrieben, allgemein arbeiten immer mehr Belegstellen mit Vatervölkern (4a) aus der AGT Population. Der Vorteil, sie verteilen sich im Land, sind also gut erreichbar. Unser Ziel ist es, über die Belegstellen allen Imkern Zuchtfortschritt anzubieten, der mit geringem Aufwand nutzbar ist.

Auf unseren Toleranzbelegstellen herrscht Milbendruck. Das ist ein Stück natürliche Selektion in Richtung Varroatoleranz. Nur fitte Drohnen sind am Paarungsgeschehen beteiligt.

Im normalen Belegstellenbetrieb werden Drohnenvölker im Vorjahr intensiv entmilbt, denn mit der Drohnenaufzucht ist eine starke Milbenvermehrung verbunden. Stark belastete Völker könnten bereits im Frühsommer zusammenbrechen.

Nicht so auf den AGT Toleranzbelegstellen, dort werden die Drohnenvölker nach einem Schadschwellenkonzept geführt. Es sollen Varroen in den Völkern sein, sogar viele, nur zusammenbrechen dürfen die Drohnenvölker nicht. Das Konzept sieht eine selektive Winterbehandlung vor, wenn der Bienenbefall über x% liegt. Die nächste Maßnahme zur Milbenkontrolle ist die komplette Brutentnahme ab Juni bei einem Bienenbefall über 10 % (?) oder spätestens Mitte Juli.

Die entnommenen Brutwaben werden in Brutsammler gegeben. Daraus entstehen Jungvölker, die Ausfälle ersetzen oder den Bestand ergänzen. Das System ist in sich stabil und benötigt zumeist keinen Völkerinput.

Varroamilben suchen bevorzugt Drohnenbrut auf. Grund ist die längere Verdeckelungsdauer der Drohnenpuppen. Der Vermehrungserfolg einer Milbe steigt auf mehr als das Doppelte gegenüber Arbeiterbrut. Der Drohnenpuppe schadet jede Parasitierung. Die Milbe in der Zelle wird zum Handicap. Die Chancen, eigentlich der Lebenszweck des Drohns, eine Königin zu begatten, sinken deutlich in der Konkurrenz mehrerer tausend Gleichgesinnter auf dem Drohnensammelplatz.

Während es einem Teil der Völker gelingt, die Milbenvermehrung zu kontrollieren und damit mehr gesunde Drohnen aufzuziehen, gehen andere unter dem Milbendruck in die Knie und ziehen überwiegend beeinträchtigte Drohnen auf. Die erste Gruppe ist im Vorteil, ihre gewünschten Gene finden sich in der nächsten Generation Königinnen wieder.

Gegenüber anderen Belegstellen sollen auf Toleranzbelegstellen mindestens 30 Drohnenvölker stehen, um das geringere Paarungsvermögen der parasitierten Drohnen auszugleichen.

Eine Besonderheit stellen Toleranzbelegstellen mit mehreren Vatervölkern (4a) dar.

Den Konkurrenzdruck zu verstärken heißt, auf der Toleranzbelegstelle mehrere Vatervölker gegeneinander antreten zu lassen. Die fittesten Drohnen setzen sich durch, sie vertreten die vitalsten Völker. Aber wer sind die Väter?

Die Idee ist genial, aus den vielen sehr guten Königinnen der AGT-Population werden mehrere ausgewählt. Die deutlich erhöhte Anzahl Drohnenvölker einer Toleranzbelegstelle wird hier gruppenweise mit Töchtern dieser Auswahl besetzt.

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es. Hier verschärft sie den Wettbewerb um die Weitergabe der Gene in die nächste Generation. Untersuchungen konnten zeigen, einzelne Vatervölker (4a) sind besonders stark in der Nachkommenschaft vertreten, dagegen lassen sich andere kaum wiederfinden. Es besteht ein direkter Zusammenhang zur Parasitierung der Drohnenbrut.

Für den Züchter sind die genetischen Väter seiner Königinnen nicht bekannt. In Beebreed wird die Toleranzbelegstelle mit mehreren 4a als eigene Kategorie gewertet. Bei der Berechnung der Zuchtwerte wird sie einer Rassebelegstelle gleichgesetzt. Aktuell ist die Belegstelle Gehlberg in Thüringen die einzige, die nach diesem Prinzip arbeitet.

Toleranzbelegstellen

Das Prinzip einer Toleranzbelegstelle ist ganz einfach. Die Völker werden während des gesamten Jahres unter einem niedrigem Varroadruck geführt. Dies hat den Effekt, dass nur die Drohnen, die dem Druck standhalten, zur Begattung kommen. „Survival of the Fittest“, lautet das Motto schon bei Darwins Evolutionstheorie.

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Belegstellen mit AGT-Drohnenvölkern

Erfreulich für die Arbeit und das Wirken der AGT Toleranzzucht e.V. ist, dass auf einigen Belegstellen das Drohnenmaterial von 4a-Königinnen aus der AGT-Population stammt. Regional bestehen aber deutliche Unterschiede bei diesem Angebot.

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